Das Marktbuch

21.07.2000

Der Reichtum der Stadt äußerte sich nicht nur in den Hausbauten der Bürger und der Ausstattung der Häuser, sondern wird heute am besten dokumentiert durch das herrliche Marktbuch, das in Oberösterreich unter den Stadt- und Marktbüchern wegen seines geschichtlichen Inhalts und seiner künstlerischen Ausstattung einzig dasteht. Die Greiner hatten es vorsorglich anfertigen lassen, als sie 1489 aus dem Besitz des Landesherrn in den Besitz privater Grundherrn, nämlich der Prüschenken, späteren Grafen Hardegg, übergingen. Das Buch ist im ersten Teil ein Copialbuch, das heißt, es enthält Kopien der durch den Landesherrn von 1379 bis 1485 verliehenen Freiheitsbriefe. Der erste Teil ist mit 17 herrlichen Miniaturen, die ein Werk des Miniators Ulrich Schreier sind, der aus Salzburg stammte und auch mit den Hofmalern Friedrichs III. Kontakt hatte, geschmückt. An den urkundlichen Teil schließt sich die Beschreibung des Burgfrieds, der Jagdgerechtigkeit ect. an. Es ist damit ein kulturhistorisches Dokument ersten Ranges.